Die SP Schweiz hat heute in Bern als Teil einer breiten Allianz über 150'000 in Rekordzeit gesammelte Unterschriften gegen die AHV 21 eingereicht. SP und Gewerkschaften wehren sich gegen die Reform, für welche insbesondere die Frauen die Rechnung zahlen sollen. Anstatt Rentenabbau bei den Frauen zu betreiben, sollte die AHV solidarisch durch die Negativzinsen-Gewinne der Schweizer Nationalbank (SNB) finanziert werden.

«Bei der AHV 21 geht es um Frauen, die ihr Leben lang ohne externe Kinderbetreuung gekrampft haben, dafür mit viel unbezahlter Arbeit, schlecht entlöhnten Teilzeitjobs und wenig beruflichen Perspektiven», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. «Diese Frauen sollen nun einmal mehr zurückstehen müssen und in ihrem letzten Lebensabschnitt einen Rentenabbau von jährlich 1200 Franken hinnehmen. Das ist inakzeptabel.»
 
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Jede vierte Frau in diesem Land erhält im Rentenalter nur die AHV und hat keine zweite Säule. Etwa die Hälfte der Frauen muss sich mit Rentenzahlungen von knapp 2’900 Franken pro Monat begnügen, inklusive der zweiten Säule. Jede neunte Frau muss direkt Ergänzungsleistungen beziehen, weil die Rente nicht zum Leben reicht. 
 
«Diese Frauen haben Besseres verdient, als sich anhören zu müssen, ohne Frauenrentenalter 65 würde die AHV zugrunde gehen», sagt Mattea Meyer. «Die Bürgerlichen tun dabei so, wie wenn es zu dieser Erhöhung des Rentenalters keine Alternative gäbe. Dabei gibt es sie: mit den Negativzinsen der SNB liegt eine solidarische Finanzierungsmöglichkeit vor.»
 
Machen wir uns nichts vor: Geht es nach den Rechten, sollen in Zukunft alle länger arbeiten müssen. Eine entsprechende Volksinitiative ist bereits eingereicht. Rentenalter 65/65 ist nur das Einfallstor für ein höheres Rentenalter für alle. Darum ist für die SP klar: Anstatt Rentenabbau braucht es eine Stärkung der AHV und ausreichende Renten zum Leben, insbesondere für Frauen mit tiefen Einkommen.

25. Mär 2022