„Da die Aare bei Beznau seit einer Woche dauernd über 25°C warm ist, müssten beide Blöcke des Atomkraftwerks gemäss Gewässerschutzverordnung massiv gedrosselt oder ganz abgeschaltet worden sein“, sagt SP-Vizepräsident Beat Jans. Die Verordnung sehe nämlich vor, dass Kraftwerke mit Durchlaufkühlung wie Beznau Gewässer nicht weiter aufheizen dürften, wenn 25°C erreicht seien. „Anstatt darüber zu streiten, ob die Beznau-Betreiberin Axpo über eine Ausnahmebewilligung verfügt, sollen Betreiber und Behörden rasch handeln“, so Jans.
Gemäss Experten erwärmt Beznau mit der Einleitung von erwärmtem Wasser der Kühlanlagen die Aare und schliesslich den Rhein wegen der tiefen Wasserstände um über 1°C. Das könnte genau der kritische Wert sein, der ein Massensterben auslöst. Das AKW Fessenheim unterhalb von Basel hat wegen der hohen Temperaturen des Rheins bereits abgestellt. Auch das AKW Mühleberg hat seinen Betrieb aufgrund der hohen Aaretemperaturen gedrosselt. „Trotzdem laufen Beznau 1 und 2 auf Volllast weiter“, kritisiert Nationalrätin Claudia Friedl. „Das ist verantwortungslos und ein Verstoss gegen die Umweltgesetzgebung."
Der Bundesrat hatte in seiner Antwort auf eine diesbezügliche Frage im Nationalrat im Juni explizit darauf hingewiesen, dass die Produktion in Beznau gedrosselt werden müsse, wenn das Einleiten des Kühlwassers für die Fische zu einer tödlichen Bedrohung werde. „Längerfristig müssen endlich Renaturierungen und die ökologische Sanierung der Wasserkraft umgesetzt werden, damit die Situation für die heimische Fischfauna verbessert werden kann“, fordert Friedl.