SP Migrant:innen verabschieden Aktionsplan zu Afghanistan und Resolution zu Racial Profiling
Am Samstag, 6. November 2021, trafen sich die SP Migrant:innen für ihre Delegiertenkonferenz in Bern. Neben diversen Themen wurde über die Bekämpfung von Racial Profiling diskutiert. In einer verabschiedeten Resolution zeigten sich die Delegierten zutiefst betroffen über das neueste Schwarze Opfer von Polizeigewalt. Sie sprechen den Angehörigen des in Morges erschossenen jungen Mannes ihr tief empfundenes Beileid aus.
Die SP Migrant:innen fordern die Einführung niederschwelliger Beschwerdemechanismen in allen Kantonen. Aktuell gibt es solche erst in fünf Städten und fünf Kantonen. Yvonne Apiyo Brändle-Amolo, Mitglied der Geschäftsleitung der SP Migrant:innen, erklärt: „Unabhängige Beschwerdenstellen in allen Kantonen sind das Minimum, um gegen Racial Profiling vorzugehen“. Zudem betont sie, dass die Polizei in permanenten Dialog mit Betroffenen treten sollte.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der aktuellen Situation in Afghanistan. Bereits Ende September hatten die SP Migrant:innen für ein Vernetzungstreffen eingeladen. Afghan:innen aus der ganzen Schweiz berichteten damals auf eindrückliche Weise über ihre aktuelle Situation und jener ihrer Familien vor Ort.
Auf dieser Grundlage wurde ein 15-Punkte-Aktionsplan erarbeitet, der heute von den Delegierten einstimmig verabschiedet wurde. Die SP-Migrant:innen fordern unter anderem Erleichterung der humanitären Visa und des Familiennachzugs sowie die Aufnahme von 10‘000 Personen aus Afghanistan. Auch ein gesicherter Aufenthaltsstatus jener, die bereits in der Schweiz leben, ist Teil des Aktionsplans.
Aresu Rabbani, Vorstandsmitglied der SP Migrant:innen Zürich, die seit mehr als10 Jahren hier lebt, Biomedizin studiert und ihren Lebensmittelpunkt in der Schweiz hat, sagt: „Seit 2008 ist meine Familie in der Schweiz. Meine Eltern haben aber immer noch ein F. So geht es ganz vielen Afghan:innen, das darf nicht sein.“
Am 20. November findet eine Kundgebung zu Afghanistan in Bern statt. Die SP Migrant:innen unterstützen diese. Mustafa Atici, Präsident der SP Migrant:innen, sagt: „Die Schweiz muss ihre humanitäre Verantwortung wahrnehmen und möglichst vielen Menschen Schutz bieten.“