Um die Chancengerechtigkeit vor dem Kindergartenalter zu verbessern, drängt die SP seit Jahren auf eine klare Strategie für die Politik der frühen Kindheit und eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes bei der Frühförderung. Es ist darum erfreulich, dass die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Forschung des Nationalrats (WBK-N) vorschlägt, die Anstossfinanzierung des Bundes zur familienergänzenden Kinderbetreuung in eine stetige Unterstützung umzuwandeln und auch die frühkindliche Bildung miteinzubeziehen.

«Dieser Schritt ist längst fällig», sagt SP-Nationalrat Matthias Aebischer. «Die Weichen für die Zukunft werden nämlich gerade in den frühen Jahren gestellt. Aus pädagogischer Sicht ist klar, dass oft nicht mehr wettgemacht werden kann, was in den ersten paar Jahren nach der Geburt verpasst wird.»

Auch aus ökonomischer Sicht ist der Schritt sinnvoll. «Studien aus dem In- und Ausland zeigen, dass jeder investierte Franken in die frühe Förderung auch wirtschaftlich sehr sinnvoll ist», sagt SP-Nationalrätin Sandra Locher Benguerel. «Unterstützt der Bund die Kantone subsidiär in der familienergänzenden Kinderbetreuung und der frühkindlichen Bildung, hilft dies, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Chancengerechtigkeit zu verbessern.»

Bereits 1997 hat die Schweiz die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes ratifiziert. Darin verpflichtet sie sich, all ihre verfügbaren Mittel auszuschöpfen, um die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte der Kinder von Geburt an wahrzunehmen. «Leider ist die Schweiz diesem Versprechen bis heute nicht nachgekommen», sagt SP-Nationalrat Mustafa Atici. «Das wollen wir nun endlich ändern.»

19. Feb 2021