Die Credit Suisse und ihre Manager haben die Probleme, mit denen die Bank derzeit in den USA zu kämpfen hat, selbst verschuldet. Ohne ein umfassendes Schuldeingeständnis und einen personellen Bruch mit der Vergangenheit ist keine Lösung möglich. „Die Frage einer Nacht-und-Nebel-Lösung via Notrecht stellt sich derzeit nicht“, sagt SP-Präsident Christian Levrat. „Die CS muss die Verantwortung übernehmen: Die Bank hat die unter Umständen sehr hohe Busse zu bezahlen und der CS-Spitze um Brady Dougan bleibt nur der Rücktritt“.

Die SP findet es bedenklich und ärgerlich, dass nur fünfeinhalb Jahre nach der UBS-Affäre die Schweiz erneut zur Geisel einer Grossbank zu werden droht. Keine Bank, auch wenn sie systemrelevant ist, steht über dem Gesetz. Wenn die USA also am Beispiel der Credit Suisse das Primat des Rechts durchsetzen wollen, verdient das Respekt und keine nationalistische Kritik. Die SP sieht deshalb momentan keinen Anlass, die Anwendung von Notrecht in Betracht zu ziehen. Vielmehr ist es die Aufgabe der CS-Spitze, im Rahmen des geltenden Rechts eine Lösung zu finden.

Klar ist allerdings aus Sicht der SP, dass das aktuelle Management rund um die Herren Dougan, Rohner und Cerutti Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist. Wer sein Millionensalär mit der grossen Verantwortung begründet, die er zu tragen habe, darf sich im Ernstfall nicht vor dieser Verantwortung drücken. Entweder wussten die CS-Manager über die US-Geschäfte Bescheid oder – was angesichts der Tragweite fast noch schlimmer wäre – sie vernachlässigten ihre Aufsichts- und Führungsaufgaben. Die Konsequenz ist in beiden Fällen klar: Der Rücktritt der schwer belasteten CS-Spitze ist die Voraussetzung für einen glaubwürdigen Neustart.

11. Mai 2014