Es braucht endlich gute und bezahlbare familienergänzende Kinderbetreuung für alle. Nur so können wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und die Gleichstellung stärken. Darum hat die SP zusammen mit Allianzpartner:innen heute in Bern die Kita-Initiative lanciert und mit der Unterschriftensammlung begonnen. Denn Investitionen in die Kinderbetreuung sind Investitionen in die Zukunft.

«Familienergänzende Kinderbetreuung muss für alle Familien in der Schweiz zugänglich und zahlbar sein. Genau das wollen wir mit unserer Initiative», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. «Gute und bezahlbare Kinderbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung, weil sie einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leistet.»
 
Für viele Eltern ist es Wunsch oder auch Notwendigkeit, Familie und Beruf vereinbaren zu können. «Doch nicht überall besteht Zugang zu Betreuungsplätzen. Und oft sind diese zu teuer», sagt SP-Nationalrätin Min Li Marti. «Zudem ist Kinderbetreuung eine anspruchsvolle, anstrengende Aufgabe, die leider nicht besonders gut entlöhnt ist. An allen diesen Punkten setzt die Initiative an.»
 
Kinder grosszuziehen, ist eine grundlegende Aufgabe. Diese Arbeit wird insbesondere von Frauen geleistet. «Doch für diese Frauen hat diese Arbeit ihren Preis, denn sie haben Einbussen beim Einkommen und bei der Rente», sagt Tamara Funiciello, SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP Frauen. «Die unbezahlte, gesellschaftlich aber äusserst relevante Arbeit dieser Frauen müssen wir endlich anerkennen und anständig bezahlen.»
 
Zeitgemässe Wirtschaftspolitik

 
Auch volkswirtschaftlich ist die Kita-Initiative sinnvoll, da sie dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. «Erschreckenderweise leisten wir es uns, auf unzählige Frauen zu verzichten, die gerne mehr arbeiten wollen würden», sagt Mitte-Nationalrat Martin Landolt. «Eine zeitgemässe Wirtschaftspolitik bekämpft den Fachkräftemangel über die Förderung des inländischen Potenzials, indem sie Fehlanreize eliminiert. Deshalb unterstütze ich nicht nur die Einführung der Individualbesteuerung, sondern auch die Kita-Initiative.»

Die Kita-Initiative zielt auf angemessene Ausbildungen, Löhne und Arbeitsbedingungen. «Kinderbetreuungsberufe müssen aufgewertet werden», sagt Katharina Prelicz-Huber, VPOD-Präsidentin und Nationalrätin GRÜNE. «Ohne substanzielle öffentliche Finanzierung sind Kitas und Horte in guter Qualität und mit fairen Arbeitsbedingungen nicht zu führen. Für die Schweiz, deren Ressourcen gut ausgebildete Menschen sind, sollte diese Investition ein Muss sein.»
 
Etliche Kantone haben in den letzten Jahren viel getan, um das Angebot der familienergänzenden Betreuung auszubauen. «Es besteht jedoch noch in vielen Bereichen Handlungsbedarf, insbesondere auch bei der Finanzierung eines für alle Eltern bezahlbaren Angebots», sagt Roland Fischer, Nationalrat der Grünliberalen. «Deshalb ist es notwendig, dass der Bund endlich mehr Verantwortung übernimmt. Die Kita-Initiative sorgt dafür.»
 
Die Kita-Initiative will Folgendes:

  • Jedes Kind, das einen Betreuungsplatz benötigt, soll Anspruch auf einen solchen Platz haben.
  • Die Kantone sind verpflichtet, ein ausreichendes Angebot von familienergänzender Betreuung in guter Qualität zu schaffen, sowohl im frühkindlichen wie auch im schulergänzenden Bereich.
  • Die Betreuungskosten dürfen für die Eltern zehn Prozent ihres Einkommens nicht überschreiten. Die Tarife sind nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit abgestuft.
  • Die Arbeitsbedingungen und die Löhne des Personals im Bereich Kinderbetreuung sollen verbessert werden. 
08. Mär 2022