Die heute bekannt gewordenen Prämienaufschläge für das kommende Jahr sind aus Sicht der SP Schweiz mit Vorsicht zu geniessen. "Im Durchschnitt steigen die Prämien zwar nur um 1.5 %, jedoch blendet diese Statistik die grossen regionalen Unterschiede, die starke Erhöhung für junge Erwachsenen und die Preisentwicklung in den speziellen Versicherungsmodellen aus.", sagt SP-Vizepräsidentin Jacqueline Fehr. "Für die Mehrheit werden sich die Prämien dadurch stärker erhöhen, als die Löhne steigen werden. Die Belastung für den Mittelstand nimmt damit weiter zu. In den bevölkerungsreichen Kantonen Bern, Zürich und Waadt sowie vielen mittleren Kantonen ist sie schon heute höher als 15 Prozent. Damit wird das Versprechen grob verletzt, das der Bundesrat bei der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes der Bevölkerung gemacht hat und nach dem niemand mehr als 8 Prozent seines Einkommens für die obligatorische Grundversicherung aufwenden müsse."

Die SP fordert darum ein Massnahmenpaket, mit welchem die Gesundheitsqualität und die Patientensicherheit sichergestellt und gleichzeitig der Kostenschub gebremst werden können. Im Zentrum stehen die Stabilisierung der Kosten, die dringende Entlastung der Familien sowie die Sicherung der Gesundheitsversorgung. Ferner schlägt die SP in Anlehnung an das alte bundesrätliche Versprechen vor, Kinder in Haushalten, deren Belastung für die Grundversicherung mehr als 8 Prozent des Einkommens ausmacht, von der Krankenkassenprämie zu befreien.

27. Sep 2012