Mit ihrem ehemaligen Bundesrat René Felber verliert die SP einen Genossen voller Engagement, Leidenschaft und Gemeinsinn. René Felber besass einen eisernen Willen, insbesondere in seinem lebenslangen Kampf für eine weltoffene Schweiz. Die SP Schweiz spricht René Felbers Angehörigen ihr herzliches Beileid aus.

«Unser Genosse René Felber verlässt uns nach einem Leben voller Engagement für seinen Kanton Neuenburg, für die Schweiz und für unsere sozialdemokratischen Werte», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. «Rene Felber wird immer ein grosser Name in der Schweizer Sozialdemokratie bleiben», fügt ihr Co-Präsident Cédric Wermuth hinzu. René Felber vertrat die SP von 1988 bis 1993 im Bundesrat. 1992 war er Bundespräsident.
 
Nach sechzehn Jahren (1964-1980) als Stadtpräsident von Le Locle sass René Felber elf Jahre lang (1965-1976) im Grossen Rat von Neuenburg, bevor er Staatsrat wurde (1981-1987). Er war stets darauf bedacht, lokal verankert zu sein, um die Interessen möglichst vieler Menschen vertreten zu können. Diese Verankerung und das starke Bedürfnis nach Begegnungen und Austausch prägten sein Leben.
 
Nach vierzehn Jahren im Nationalrat (1967-1981) wurde René Felber in den Bundesrat gewählt (1988-1993). Dort vertrat er als Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Schweiz mit Stolz im Ausland. 1992 scheiterte seine schwierige Aufgabe, die Schweiz in den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zu führen. Trotz dieser Niederlage wird seine Entschlossenheit in Erinnerung bleiben, den Volkswillen umzusetzen, aber gleichzeitig gegen die Isolation unseres Landes auf internationaler Ebene zu kämpfen.
 
Der 87-jährig verstorbene René Felber, ausgebildeter Lehrer, war ein guter Zuhörer und trat stets respektvoll auf. Seine politischen Gegner lobten oft sein rednerisches Talent und seine natürliche Fähigkeit, abweichende Meinungen anzuhören. Er blieb bis zu seinem Tod ein aufrichtiger und aufmerksamer Genosse. So versäumte er es nie, sich bei Abwesenheiten an Parteitagen oder Delegiertenversammlungen der SP zu entschuldigen.

19. Okt 2020