Heute hat die AXA verlauten lassen, dass sie zukünftig keine Vollversicherungen mehr anbieten wird. Damit rückt das Ende der überteuerten Vollversicherungen in Sichtweite. Auf der anderen Seite offenbart der AXA-Entscheid in aller Deutlichkeit die Instabilität der privaten, renditeorientierten Lebensversicherungen.

Die Vollversicherungsangebote der Versicherungen sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind vollversicherte Betriebe maximal abgesichert. Andererseits ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für die vollversicherten Betriebe und die Versicherten schlecht, weil die Risikoprämien sehr hoch sind – ein Missstand, den die SP schon lange kritisiert.

Nun steigt die AXA aus – die Vollversicherung wirft trotz der überteuerten Prämien zu wenig Gewinn für die Aktionäre ab. Die versicherten KMU werden abgeschoben auf teilautonome Stiftungen, wo sie zwar weniger Prämien bezahlen müssen, aber ein massiv höheres Risiko haben. «Dies kann keine Lösung sein! Unternehmen und Unternehmensorganisationen sind jetzt gefordert, schnell brauchbare Übergangslösungen zu präsentieren und auf nichtgewinnorientierten Einrichtungen zu setzen, um nicht mehr von den Launen der Versicherungskonzerne abhängig zu sein», erklärt SP-Vizepräsidentin Barbara Gysi.

Die SP fordert weiterhin eine Stärkung der AHV. «Auf die privaten Lebensversicherungen ist kein Verlass. Ihr Renditedenken führt dazu, dass Produkte, die zu wenig Gewinn bringen, einfach nicht mehr angeboten werden. Das System der AHV ist viel stabiler, nicht gewinnorientiert und sichert die Renten in jedem Falle. Deshalb kämpfen wir schon lange für eine Stärkung der AHV», so Gysi. 

10. Apr 2018