Globalisierung und Digitalisierung stellen den Schweizer Arbeitsmarkt vor grosse Herausforderungen: Die Anforderungen an die Arbeitnehmenden ändern sich in hohem Tempo, die Chancen von Stellensuchenden über 50 Jahre haben sich dramatisch verschlechtert. In einem Vorstosspaket zeigt die SP konkrete Lösungen auf, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann. So sollen etwa alle Menschen während ihres gesamten Berufslebens an Weiterbildungen teilnehmen können. Es darf gar nicht erst dazu kommen, dass ältere Arbeitnehmende Gefahr laufen, arbeitslos zu werden.

«Die klassische Grundbildung reicht heute nicht mehr, um sich bis zur Pension auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Deshalb braucht es eine offensive Förderung der Weiterbildung», sagt SP-Nationalrat Adrian Wüthrich. «Wir müssen das Recht auf lebenslanges Lernen in der Bundesverfassung verankern.»

Damit auch Menschen mit mittleren und tiefen Einkommen während dieser «Ausbildung on the job» ihren Verpflichtungen aus Familie und Beruf nachkommen können, fordert die SP einen Weiterbildungsfonds, der zu gleichen Teilen von Bund, Kantonen und Arbeitgebern gespiesen wird. Die Hälfte der jährlichen Milliardenüberschüsse des Bundes – mindestens aber 1 Milliarde Franken jährlich – soll zum Wohl der Bevölkerung in die Weiterbildung investiert werden, statt unproduktiv im Schuldenabbau zu versickern.

Mit einer Weiterbildungsoffensive alleine ist es aber nicht getan. «Auch die Wirtschaft muss ihre Verantwortung wahrnehmen», sagt SP-Nationalrätin Mattea Meyer. «Firmen, die keine oder zu wenig Wiedereinstiegsmöglichkeiten anbieten, sollen in einen Fonds einzahlen. Mit diesem Geld sollen Betriebe, welche Langzeitarbeitslose einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen, finanziell und administrativ entlastet werden.» Die öffentliche Hand soll zudem verpflichtet werden, einen Anteil ihrer Stellen an langzeitarbeitslose Menschen zu vergeben.

23. Sep 2019