Die rechte Mehrheit im Nationalrat hat den Zulassungsstopp für Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich heute mit 97 zu 96 Stimmen versenkt. Damit schaden SVP und FDP den Patientinnen und Patienten. Wenn unbeschränkt Arztpraxen eröffnet werden, treibt das die Prämien massiv in die Höhe. Das Kalkül von SVP und FDP ist ebenso klar wie perfid: Sie werden die von ihnen verschuldete Prämienexplosion nutzen, um das Ende des Vertragszwangs zu fordern. Damit können sie ihren Geldgebern aus der Kassenbranche einen uralten Wunsch erfüllen – zum Schaden der Patientinnen und Patienten.

„40 Prozent der Gesundheitskosten entstehen im ambulanten Bereich, und genau dort ist jetzt keine Steuerung mehr möglich“, kritisiert SP-Nationalrätin Marina Carobbio. „Die Kosten werden explodieren, das ist genau das, was die Krankenkassen wollen. Denn so können sie ihre Uralt-Forderung nach Aufhebung des Vertragszwangs wieder aufwärmen. Dann dürften die Kassen auswählen, welche Ärztinnen und Ärzte ihnen genehm sind“. Die Verlierer wären die Patientinnen und Patienten. Denn wenn die Kassen die Leistungserbringer nach Gutdünken auswählen können, ist es mit der Wahlfreiheit vorbei.

18. Dez 2015