Die Krankenkassen beschäftigen sich derzeit mit einem unsäglichen Branchen-Streit. „Statt sich um die wesentlichen Probleme zu kümmern und die Kostenspirale zu bekämpfen, versinken die Krankenkassen im Zwist und verteuern das Gesundheitswesen weiter mit der Gründung eines neuen Verbands. Das belegt eindeutig: Das heutige System der über 60 Kassen ist am Ende.“, sagt Erika Ziltener, Präsidentin des Trägervereins für eine öffentliche Krankenkasse. „Mit einem weiteren Verband werden die Leistungserbringer gezwungen, sämtliche Tarife neu mit einem zusätzlichen Partner auszuhandeln und das ist das Letzte, was wir uns im Gesundheitswesen leisten können. Die Situation zeigt zudem, dass immer mehr privatwirtschaftliche, rein gewinnorientierte Ziele auf Kosten der öffentlichen Interesses im Zentrum stehen. Die Zeit ist reif für eine einzige öffentliche Krankenkasse, welche die Grundversicherung übernimmt.“

Eine vor kurzem veröffentlichte Studie zeigt die klaren gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Vorteile einer öffentlichen Krankenkasse auf:

  • Eine öffentliche Krankenkasse kann teure Patientinnen und Patienten nicht anderen Versicherungen zuschieben. Damit rücken die Prävention und eine möglichst wirksame Behandlung in den Mittelpunkt.
  • Eine öffentliche Krankenkasse ist im Unterschied zu den privaten Versicherungen nicht an der Mengenausweitung interessiert.
  • Mit der öffentlichen Krankenkasse verschiebt sich der Wettbewerb weg von der Risikoselektion hin zu einer möglichst guten Versorgung.
  • Mit der öffentlichen Krankenkasse können direkte Kosten von rund 350 Mio. Franken eingespart werden.

 

26. Apr 2013