Die Alpen sind ein einzigartiger und ökologisch hoch empfindlicher Lebensraum. Selbst die EU hat das erkannt und die Richtlinie zur so genannten Eurovignette entsprechend angepasst. So können in sensiblen Zonen wie den Alpen Zuschläge bis 25 Prozent auf Mauten erhoben werden.
Tatsache ist, dass der Verkehr die Menschen und die Umwelt in den Bergtälern übermässig belastet. Das gleiche Fahrzeug verursacht in einem Alpental gegenüber dem Schweizerischen Mittelland die dreifache Schadstoffkonzentration, bei ungünstigen Wetterlagen eine noch viel höhere. Ähnlich ist es mit dem Lärm, der viel weiter trägt als im flachen Land und mit Lärmschutzwänden kaum eingedämmt werden kann.
Die Alpen verdienen deshalb einen besonderen Schutz. Es reicht nicht, irgendwelche Schutzgebiete auszuscheiden, um beispielsweise die Biodiversität zu erhalten. Es braucht einen umfassenden Ansatz. Für mich ist klar: Die Zukunftschancen der Alpen und ihrer Bewohnerinnen und Bewohnen hängen von einer intakten Natur und Landschaft ab.
Alpenschutz ist daher notwendig und zutiefst fortschrittlich. Dazu gehört die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Das ist ein starkes Projekt der Schweiz, das wir selbstbewusst gegenüber Europa vertreten müssen.
Eine zweite Strassenröhre hingegen schwächt unsere verkehrspolitische Position drastisch und demontiert den Alpenschutz, wie er vom Volk gewünscht und in der Verfassung verankert ist – aber von einer Mehrheit in Bundesrat und Parlament seit 1994 verschleppt und jetzt am Gotthard hinterrücks demontiert werden soll. Deshalb: «Nein zur 2. Gotthardröhre».