Der öffentliche Verkehr wird in der Schweiz so häufig genutzt wie in keinem anderen Land. Gemäss den Zahlen des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC fuhren die ÖV-Kundinnen und Kunden letztes Jahr durchschnittlich 51 mal mit der Bahn und legten dabei pro Einwohner 2274 Bahnkilometer zurück. Dies bedeutet den europäischen und weltweiten Spitzenplatz. Oder mit anderen Worten gesagt: Die Schweiz ist Weltmeisterin in der ÖV-Nutzung.

Dieses weltmeisterliche Verhalten beschreibt einen Trend für die Zukunft: Immer mehr Menschen benutzen in der Freizeit oder für ihren Arbeitsweg den öffentlichen Verkehr. Die Fachleute rechnen bis 2030 mit einem Wachstum von rund 50 Prozent, bezogen auf die Verkehrsleistung. In den Agglomerationen und zu Spitzenzeiten wird ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet. Und bereits heute bestehen in vielen Regionen Kapazitätsengpässe auf der Schiene und die Züge sind überfüllt. Für einen sicheren und effizienten öffentlichen Verkehr von morgen, müssen wir heute die nötigen Ausbauten beschliessen. Angebotsverbesserungen und die notwendigen Investitionen sind frühzeitig zu planen und die Finanzierung langfristig sicherzustellen. Genau das macht FABI. 

Die Schweiz hält jedoch noch einen zweiten Weltmeistertitel. Ihr Schienennetz ist weltweit am stärksten ausgelastet. Wollen wir die Mobilität auch in Zukunft bedarfsgerecht und nachhaltig bewältigen, müssen wir das Schienennetz gezielt ausbauen. Nur so bleiben Reisende und Güter nicht auf der Strecke.  

Die Bahnstatistik ist nämlich mehr als ein reines Zahlenspiel. Sie unterstreicht, wie wichtig ein funktionierendes Verkehrsnetz für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes ist. Die Schweizerinnen und Schweizer tun gut daran, sich diesen Titel zu erhalten und am 9. Februar 2014 JA zur ÖV-Vorlage FABI zu stimmen. 

Die ÖV-Vorlage FABI ist ein Meilenstein in der Schweizer Bahngeschichte, eine Garantie für die Weiterentwicklung eines erfolgreichen Bahnsystems und damit wegweisend für kommende Generationen. Und das Bestechende daran ist, dass mit der ÖV-Vorlage FABI nicht nur der Ausbau der Bahninfrastruktur angepackt, sondern auch die Finanzierung von Unterhalt und Betrieb langfristig sichergestellt wird. 

An weiteren Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs haben die Schweizerinnen und Schweizer als Volk von Pendlerinnen und Pendlern ein vitales Interesse. Aber auch die Wirtschaft profitiert stark von einer guten und immer besseren Bahninfrastruktur. 

Weil wir die Erfolgsgeschichte des öffentlichen Verkehrs fortsetzen und ÖV-Weltmeisterin bleiben wollen, stehen wir überzeugt für ein Ja zur Bahnvorlage FABI ein. Aber noch haben wir nicht gewonnen. Es gilt, die nächsten Wochen engagiert dazu zu nutzen, eine Mehrheit der Bevölkerung und der Kantone davon zu überzeugen, am 9. Februar 2014 die Weichen für einen starken öffentlichen Verkehr richtig zu stellen.

07. Jan 2014