Die Vorlage „Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“ (FABI) will den künftigen Ausbau, Betrieb und Unterhalt des Bahnnetzes in der ganzen Schweiz langfristig sichern. Davon profitieren alle Regionen, die ländlichen genauso wie die urbanen Agglomerationsräume.

FABI bringt dringend benötigte zusätzliche Kapazitäten auf der Schiene. Mit der Vorlage bleibt die Schweizer Bahninfrastruktur im internationalen Vergleich ein bedeutender wirtschaftlicher Vorteil. Dass FABI dabei bei der Kapazität ansetzt, ist der richtige Ansatz. Die geplanten Ausbauten sind sowohl für Städte als auch für ländliche Regionen wichtig und sie werden durch den neuen Bahninfrastrukturfonds nachhaltig finanziert.

FABI will einen einzigen, neuen und zeitlich unbefristeten Fonds schaffen. Dieser stellt genügend Mittel zur Verfügung, um bestehende und hinzukommende Infrastrukturen gut unterhalten zu können. Das ist einerseits für das dicht befahrene Schienennetz in Städten und Agglomerationen von grosser Bedeutung. Andererseits sieht FABI auch Mittel für gezielte Ausbauten ausserhalb der Städte und Agglomerationen vor. Völlig zu recht: Das ist eine grosse Stärke der Vorlage. Ein attraktiver ÖV braucht gute Verbindungen auf dem gesamten Netz. 

Neu sollen auch S-Bahn-Ausbauten aus Agglomerationsprogrammen über den Bahninfrastrukturfonds finanziert werden. Das ist begrüssenswert, muss aber weiterhin mit den siedlungspolitischen Zielen der Agglomerationsprogramme einhergehen. Die Verkehrsprojekte müssen die Siedlungsentwicklung in verträgliche Bahnen lenken, indem sie zum Beispiel Gebiete besser erschliessen, in denen eine Siedlungsverdichtung vorgesehen ist. So hilft FABI, die Zersiedelung zu bremsen. Dabei ist es aus städtischer Sicht besonders wichtig, dass bei der Planung einzelner Verkehrsprojekte immer der gesamte Verkehrs-Kontext berücksichtigt wird. Sonst riskieren wir, dass Engpässe bloss verlagert werden – von der Schiene auf die Strasse oder eben auch aufs Tram- und Busnetz. 

Alle grösseren Städte und Regionen der Schweiz von Genf bis in die Ostschweiz und von Basel bis ins Tessin kommen bei der Annahme von FABI in den Genuss von Verbesserungen bei den Kapazitäten und beim Komfort im Bahnverkehr. Auch die Agglomeration Bern würde stark von FABI profitieren: FABI wird verschiedene Massnahmen im Knoten Bern finanzieren wie zum Beispiel Perronverlängerungen, Massnahmen zur Kapazitätssteigerung oder die Entflechtung des Abschnitts Holligen. Die Annahme von FABI ist für die Finanzierung der Ausbauten im Knoten Bern von entscheidender Bedeutung. Dazu kommen Vorteile wie die Beschleunigung der Strecke Bern-Lausanne, der Viertelstundentakt der S-Bahn zwischen Münsingen und Bern oder die Planungsgelder für den Ausbau der Lötschberg-Achse auf zwei Spuren. 

14. Jan 2014