Bertrand Piccard gelang vergangenes Jahr die Weltumrundung im Solarflieger. Im zürcherischen Brütten wurde im gleichen Jahr das erste energieautarke Mehrfamilienhaus ohne Fremdenergie bezogen. Kein Stromanschluss zum Haus, keine Gasleitung, kein Öltank – und es funktioniert. Genauso wie die Solaruhr, die ich seit Jahren am Handgelenk trage. Eine neue Energiezukunft hat begonnen.

Es ist Zeit zur Wende: Weg von der Ausbeutung endlicher und mit hohen Umweltrisiken verbundener Energien wie Uran und Öl, hin zu mehr Energieeffizienz und erneuerbaren Energien wie Wasser, Sonne, Wind und Biomasse. Um diese Weichenstellung geht es bei der Abstimmung zum Energiegesetz vom 21. Mai. Atomenergie ist von gestern. Die Atomnostalgiker, die sich weiter an die alternden AKW klammern, verkennen die Fakten: Atomkraftwerke sind nicht wirtschaftlich, beinhalten hohe Betriebsrisiken und hinterlassen kommenden Generationen mit dem Atommüll eine milliardenschwere Altlast. Und vor allem: Wir haben heute bessere Alternativen. Das haben auch die kantonalen Energiedirektoren erkannt. Sie unterstützen die Energiestrategie einstimmig.

Für Mensch und Umwelt

Die Schweiz importiert heute jährlich für über 10 Milliarden Franken Schmutzenergie aus dem Ausland. Öl, Erdgas und Uran müssen zu 100 Prozent importiert werden. Teilweise aus politisch höchst fragwürdigen Staaten mit grossen Demokratie- und Menschenrechtsdefiziten. Investieren wir stattdessen in saubere Energie: Die Energiestrategie senkt den Co2-Ausstoss, sie fördert die Energieeffizienz und die Produktion einheimischer erneuerbarer Energie. Die Auslandabhängigkeit sinkt und die Versorgungssicherheit steigt. Die Wertschöpfung bleibt im eigenen Land. Denn wenn wir die Energie aus einheimischer Solar- und Wasserkraft, Biomasse und Windkraft gewinnen, generiert das Arbeit und Arbeitsplätze für den Bau und Unterhalt dieser Anlagen. Und wenn in effizientere Geräte und besser isolierte Gebäude investiert wird, generiert das ebenfalls Arbeit und Arbeitsplätze. Von der Energiewende profitieren Mensch, Wirtschaft und Umwelt.

04. Apr 2017