Ältere Arbeitnehmende haben auf dem Arbeitsmarkt einen schwierigen Stand. Wenn sie mit einer Kündigung konfrontiert sind, finden sie oft nur schwer wieder eine Anstellung und werden in die Arbeitslosigkeit gedrängt. Vorschläge für eine Verbesserung dieser Situation stossen bei den Bürgerlichen jedoch auf taube Ohren, wie der heutige Entscheid der Rechtskommission des Nationalrates (RK-N) abermals zeigt. Die Parlamentarische Initiative von SP-Nationalrat Corrado Pardini, die einen Kündigungsschutz für Arbeitnehmende über 55 forderte, wurde von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt.

Besonders fraglich ist in diesem Zusammenhang das Verhalten der SVP, wie Nationalrat Corrado Pardini kritisiert: «In Zuwanderungsdiskussionen gibt die SVP gerne vor, einen verstärkten Schutz von älteren Arbeitnehmenden zu unterstützen. Kommt jedoch eine Vorlage auf den Tisch, lehnt sie jede Bemühung für eine Verbesserung ab.» Nächste Woche haben die Bürgerlichen die Chance, ihren Entscheid zu korrigieren: Mehrere Vorlagen für eine Verbesserung der Situation von älteren Arbeitnehmenden, darunter zwei Vorstösse von SP-Nationalrätin Min Li Marti, werden in der Wirtschaftskommission (WAK-N) behandelt. .

Die SP setzt sich auch weiterhin für verbesserte Arbeitsbedingungen ein und fordert die Bürgerlichen auf, sie dabei zu unterstützen. Das Stimmverhalten der Bürgerlichen nächste Woche ist ein Test, ob sie es mit dem Schutz von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wirklich ernst meinen oder sich weiterhin lieber auf unverbindliche Sonntagsreden beschränken.

26. Jan 2018