Nach der Machtübernahme der Taliban ist die Situation in Afghanistan dramatisch. So verantwortungslos der US-amerikanische Einmarsch in Afghanistan war, so rücksichtslos ist der überstürzte Abzug der internationalen Truppen.

Für Menschenrechte und Demokratie ist die gewaltsame Machtübernahme der Taliban über das gesamte Land verheerend, denn die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung wird noch weiter zunehmen. Auch wenn die Taliban in den letzten Tagen anscheinend von systematischen Gräueltaten an der afghanischen Bevölkerung abgesehen haben, so ist es naiv und gefährlich zu glauben, dass dies so bleiben wird. Die Geschichte zeigt, wie grausam die Taliban vorgehen, sobald sie ihre Macht konsolidiert haben.
 
Sämtlichen Afghan:innen in der Schweiz brauchen jetzt umgehend den Schutzstatus. Zudem muss die Schweiz unbürokratisch die Familien dieser Menschen sowie weitere an Leib und Leben gefährdete Personen aus Afghanistan retten.

Deshalb fordert die SP, dass sich die Schweiz für ein internationales Flüchtlingskontingent einsetzt. Die Schweiz selbst soll 10'000 gefährdete Menschen, insbesondere Frauen und Mädchen, aus Afghanistan aufnehmen. Zudem müssen die Nachbarländer Afghanistans bei der Aufnahme von Geflüchteten unterstützt werden. Ausserdem muss die Schweiz ihre guten Dienste anbieten, um möglichst rasch Frieden zu schaffen und die neue afghanische Regierung an den Verhandlungstisch zu bringen.

16. Aug 2021
Europe et politique étrangère