Die bürgerliche Mehrheit im Nationalrat lässt die Versicherten in der Vorweihnachtszeit bittere Pillen schlucken. Die Franchisen werden künftig automatisch angepasst: Steigen die Gesundheitskosten, folgt eine systematische Erhöhung der Franchisen. Es droht sogar bald eine sofortige Erhöhung der Mindestfranchise von 300 auf 500 Franken. Zudem sollen die Versicherten gezwungen werden, dreijährige Knebelverträge abzuschliessen. Dass die Versicherten damit in den kommenden Jahren massiv stärker belastet werden, ist aus Sicht der SP skandalös.

«Der Entscheid trifft Schwerkranke, chronisch Kranke sowie ältere und betagte Menschen, die schon jetzt über wenig Mittel verfügen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Zweiklassenmedizin», sagt SP-Nationalrätin Yvonne Feri. «Der Zugang zu Gesundheitsleistungen wird weiter erschwert. Künftig wird dieser mehr und mehr nur noch den Reichen offen stehen, zumal die Gesundheitskosten in den letzten Jahren viel schneller angestiegen sind als Löhne und Renten.»

Bereits heute tragen die Schweizerinnen und Schweizer im internationalen Vergleich einen überdurchschnittlich hohen Teil der Gesundheitskosten selber. «Das Problem der unsozialen Kopfprämien und hohen Kostenbeteiligungen wird mit dem heutigen Entscheid verschärft», sagt SP-Nationalrätin Barbara Gysi. «Umso dringender ist die Prämienentlastungsinitiative der SP, welche die Krankenkassenprämien auf 10% des verfügbaren Haushaltseinkommens beschränken will.»

27. Nov 2018