Obwohl frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in den letzten Jahren signifikant an Bedeutung gewonnen haben, ist dieser Bereich noch kein Schwerpunkt der Schweizer Bildungspolitik. Die SP Schweiz hat das eindringlich kritisiert und ist deshalb sehr erfreut, dass die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Forschung des Nationalrats (WBK-N) ihr Anliegen unterstützt, die Frühförderung zu stärken.

«Mit einer Anschubfinanzierung kann die Frühförderung endlich nachhaltig in der Schweizer Bildungspolitik verankert werden», sagt SP-Nationalrat Matthias Aebischer, der die entsprechende Parlamentarische Initiative eingereicht hat. «Kinder haben von Geburt an Rechte, die ihnen zugestanden werden müssen.» Diese Rechte betreffen etwa die Bereiche Integration, Chancengleichheit, Bildung, familienergänzende Kinderbetreuung, Gesundheitsförderung oder Prävention.

Kinder sind neugierig und lernen von Geburt auf. Lernen heisst, sich seelisch, sozial, kognitiv und motorisch zu entwickeln. Gerade der chancengleiche Zugang zur Bildung ist heute noch nicht überall Realität. «Die Bildungschancen eines Kindes sind stark abhängig von der Ausbildung sowie dem sozialen und wirtschaftlichen Status der Eltern», sagt SP-Nationalrat Adrian Wüthrich. «Ungünstige familiäre Voraussetzungen werden nur ungenügend ausgeglichen. Darum ist Frühförderung umso wichtiger.»

Die Schweiz gehört bislang nicht zu den Vorreitern in der Frühförderung. «Wenn alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben sollen, muss sich das ändern», sagt SP-Nationalrätin Martina Munz. «Oft werden die Weichen für die Zukunft nämlich gerade in den frühen Jahren gestellt. Ein Kind holt nur schwerlich nach, was es in den ersten Jahren verpasst.»

12. Apr 2019