Der Bundesrat hat heute beschlossen, für die Jahre 2017 bis 2020 100 Millionen Franken in ein Sonderprogramm zur Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten zu investieren. Die SP begrüsst diesen Entscheid. Eine Erhöhung der Mittel für die Bildung mindert die Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften und leistet so einen Beitrag zur Umsetzung des Einwanderungsartikels. Dies zeigt, dass die Schweiz die nötigen inneren Reformen vorantreiben kann und muss, ohne die langwierigen Verhandlungen mit der EU über Kontingente und Schutzklauseln abzuwarten.

Die SP hat immer betont, dass die Zuwanderung nicht über Kontingente und Höchstzahlen gedeckelt, sondern über innere Reformen sozial verträglich ausgestaltet werden muss. Für diese längst überfälligen inneren Reformen – speziell in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen – braucht die Schweiz nicht den Segen der EU. Sie kann mehr Mittel für Bildung, Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder einen verstärkten Lohnschutz selbst beschliessen, ohne auf die EU zu warten. Die SP hofft darum, dass der heutige Entscheid Signalwirkung hat und neue Dynamik in die festgefahrenen Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern über einen Ausbau der flankierenden Massnahmen bringt.

Das Sonderprogramm Humanmedizin ist richtig und nötig, denn in einer alternden Gesellschaft wird der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten weiter steigen. Die SP wird sich allerdings dafür einsetzen, dass die für die zusätzlichen Medizinstudienplätze notwendigen 100 Millionen Franken nicht auf Kosten anderer Bildungs- und Forschungsausgaben (insbesondere Berufsbildung, Forschung, Hochschulen) gehen, die für die Zukunft unseres Landes zentral sind. 

03. Feb 2016