Gemäss einer Studie von comparis.ch vom März 2021 müssen Ausländer:innen bei gewissen Versicherungen bis zu 80 Prozent höhere Prämien bei Autoversicherungen zahlen, als Menschen mit Schweizer Pass. Dabei wird zudem stark unterschieden zwischen verschiedenen Nationalitäten. «Diese Praxis ist diskriminierend», sagt Mustafa Atici, Präsident der SP Migrant:innen. «Und sie ist willkürlich, denn gewisse Versicherungen verlangen keinen Prämienzuschlag.»
Undurchsichtig sind auch die zugrundeliegenden Risikoeinschätzungen. «Am Tag meiner Einbürgerung musste ich plötzlich 800 Franken weniger Prämien bezahlen», sagt Arber Bullakaj, Geschäftsleitungsmitglied der SP Migrant:innen. «Als hätte mich mein Schweizer Pass in einen anderen Menschen verwandelt.»
Die SP Migrant:innen wollen mit der Kampagne in erster Linie sensibilisieren. Parlamentarische Vorstösse zu diesem Thema wurden vom Bundesrat in der Vergangenheit meist mit Verweis auf die Wirtschaftsfreiheit oder den intensiven Wettbewerb in der Branche zurückgewiesen. Deshalb setzen die SP Migrant:innen bei dieser Kampagne auf Mails, welche direkt von Bürger:innen an die betroffenen Versicherungen verschickt werden.
Kampagne: Versicherungen, so nicht!
Medienmitteilung der SP Migrant:innen vom 1. Juli 2021
SP Migrant:innen lancieren Kampagne gegen Prämiendiskriminierung
Ausländer:innen bezahlen in der Schweiz beim Abschluss einer Autoversicherung bis zu 80 Prozent mehr als Schweizer:innen. Für die SP Migrant:innen ist diese Praxis absolut willkürlich. Darum lancieren sie eine Kampagne gegen Diskriminierung bei Versicherungsprämien.
01. Jul 2021